HL-2 Haroldek
Teile: 210 + 52 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 33,3 cm

Ein polnisches Leichtflugzeug aus dem Jahre 1927, das nun zum ersten mal in Form eines Modells weltweit dargestellt wurde: der zweisitzige Schulterdecker EL-2 "Haroldek" als Präzisions-Kartonmodellbausatz des Orlik-Verlages (Katalog-Nr.041 - 8/2007) im Maßstab 1:33.

Modellautor: Stanislaw Sliwinski, der auch für die Hardcore-Modellkonstruktion des Orlik-Verlages, Ansaldo A.1 Balilla, die parallel mit der HL-2 erschien, „verantwortlich“ ist

Das Leichtflugzeug HL-2 war die erste selbständige Konstruktion von Ing. Josef Medwecki, der für die Fa. Samolot (Flugzeug) in Posen/Poznan tätig war. Nachdem er für seine theoretischen Berechnungen von der zuständigen Luftfahrtbehörde „grünes Licht“ bekam, begann er Mitte 1926 mit einigen Fabrikmitarbeitern und Freunden den Flugzeugbau. Die Materialen wurden z.T. gekauft, z.T. von seinem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt, das teuerste Teil, das 3-Zylinder Triebwerk Anzani wurde ihm von der Liga für den Schutz des Polnischen Luftraumes (LOPP) geliehen. Die kleineren hölzernen Baugruppen des Flugzeuges verklebte Hr. Medwecki auf dem Spitzboden seines Hauses in Posen, die gesamte Flugzeugzelle wurde in einer angemieteten Nebenhalle des Posener Bahnhofs zusammengebaut. Das Flugzeug bekam die Bezeichnung HL-2, die Namensabkürzung des damals berühmten US-Komikers Harold Lloyd, was liebevoll …und ein wenig ironisch auf HAROLDEK verniedlicht wurde. Der Flugzeugkonstrukteur hat sich zum Ziel gesetzt am 1. Nationalen Leichtflugzeug-Wettbewerb in Warschau/Warszawa im Oktober 1927 teilzunehmen. Im frühen Herbst 1927 wurde die HL-2 beflogen, dann wurde sie feuerrot (bis auf die „Flugzeugschnauze“, die aus unbemaltem Alu blieb) angestrichen, der Name HL-2 wurde schwarz auf den Rumpf gezeichnet, daneben wurd die berühmte Brille des Komikers abgebildet. Als eine Besonderheit des Leichtflugzeuges galten seine beiden Räder – das rechte wurde Stoffbespannt und das linke blieb mit ungeschützten Speichen. Am 5.Oktober begannen die ersten Probleme mit dem Flieger: Während des Fluges nach Warschau zum Startpunkt platzte die Kraftstoffleitung und die HAROLDEK musste notlanden. Bevor der Leitungsbruch behoben wurde und der Flieger Warschau erreichte, wurden die Wettbewerbflüge bereits begonnen. Dank einer Sondergenehmigung durfte jedoch Hr. Medwecki mit seinem Leichtflugzeug außerhalb des Wettbewerbs starten. Auf der Teilstrecke Warschau-Deblin musste die HL-2 jedoch wieder notlanden – diesmal war ein Triebwerkdefekt die Ursache. Nachdem der Motor ausgebaut und zur Reparatur abtransportiert wurde, wurde auch das Flugzeug nach Posen transportiert. Sogar auf dem Boden verließ das Pech die HAROLDEK nicht – der Transport-Lkw wurde in einen Unfall verwickelt und die Flugzeugzelle wurde total zerstört …es war vor fast exakt 80 Jahren…

Tragfläche: 16,50m²; Eigengewicht: 291kg; Startgewicht: 466kg; Triebwerk: ein mit Luft gekühlter 3-Zylinder-Vergaser-Sternmotor Anzani 3A2 mit einer Leistung von 35PS; Kraftstoffvorrat: 35 l; max. Geschwindigkeit: 125 km/h; Dienstgipfelhöhe: 1300m; Reichweite: ca. 250km; Besatzung: 2 Mann

Der Bausatz besteht aus 210 Papier-/Kartonelementen + 52 Schablonenteilen (auf 2,5 Bögen 21x30cm) und lässt die skurrile Flugzeugkonstruktion gut detailliert und originalgetreu darstellen: Inneneinrichtung der beiden Cockpits mit bereits obligatorischen Sicherheitsgurten der Besatzung, doppelter Fußsteuerung und ebenfalls zwei Steuerknüppeln, zwei Windschutzscheiben, die entweder auf Schablonengrundlage aus durchsichtiger Folie oder aus blauen Papierteilen des Bausatzes erstellt werden können; Motordarstellung mit detaillierten Zylindern, die jeweils mit eigenen Auspuffrohren versehen sind; drehbarer Propeller, der aus 14 Schichten zusammengeklebt und sorgfältig retuschiert eine verblüffend echte plastische Wirkung erzeugt; sämtliche Befestigungselemente und Beschläge der Streben und Stützen; alle Steuerflächen als separate und bewegbare Elemente…

Farbenfrohe und frische Farbgebung (feuerrote Bemalung mit dem Namensschriftzug und Zeichnung der Brille auf dem Rumpf, halbglänzender Silberdruck sämtlicher Aluelemente, wie Vorderrumpf, Triebwerkteile, Beschläge…), feine Computergraphik und gute Druckqualität verstärken zusätzlich die optische Wirkung des interessanten Oldtimer-Flugzeugmodells.

Die eigenartige Formeinheit und knallrote Bemalung machen aus dem Flieger eine äußerst dekorative Ergänzung jeder 1:33-/1:32-Flugzeugsammlung!

Feine und sauber gezeichnete Montagezeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung.