Messerschmitt Me-163 B-0
Teile: ca. 1300
Maßstab: 1/33
Spannweite: 28 cm

Eine ungewöhnliche Konstruktion der Luftfahrttechnik und ihre exzellente Darstellung: Messerschmitt Me-163 B-0 in der Darstellung der PK-QL -Maschine (mit dem markanten, roten Bemalungsmuster, das an die Fokker des "Roten Baron" knüpfte), geflogen vom Kommandant des (EK 16) 16. Erprobungskommando, Kapitän Wolfgang Spate (13. Mai 1944) + Flugplatzschlepper Scheuch als Präzisions-Kartonmodellbausatz des Orlik-Verlages (Nr.019), natürlich im Maßstab 1:33.

Der Raketenjäger Messerschmitt Me-163 KOMET galt als eine der ungewöhnlichsten Flugzeugkonstruktionen, die während des 2. Weltkrieges entstanden sind, er war die erste, kampfeingesetzte Nurflügel-Flugzeugkonstruktion und er war auch das erste raketenangetriebene kampfeingesetzte Flugzeug der Welt. Die KOMET gehörte auch zu Hitlers Wunderwaffenarsenal und sollte mit ihren Leistungen die quantitative Überlegenheit der Alliierten des Kriegsendes zumindest wieder ausgleichen.

Bereits in der Zwischenkriegszeit befasste sich Prof. Alexander M. Lippisch jahrelang mit schwanzlosen Segelflugzeugen. Vorerst unbemannte und antriebslose Flugapparate, dann bemannte Segelflugzeuge evolvierten über Flugzeugkonstruktionen mit leistungsschwachen Motoren mit Druckluftschrauben bin hin zu ersten Nurflügelflugzeugen mit div. Propellerantriebsarten. Als Helmuth Walter mit seinem Raketentriebwerk im Jahre 1937 fortgeschritten war, begann Alexander Lippisch ungeachtet der Pläne der Heinkel-Werke, eine klassische Flugzeugkonstruktion mit den 40 kp-Schub-Motoren auszurüsten und auch sein antriebsloses Segelflugzeug DFS 194 auf diesen Antrieb abzustimmen. Einige daraufhin durchgeführte Tests bestätigten die These Lippischs, daß für einen Raketenantrieb schwanzlose Flugzeugkonstruktionen geeigneter sind als die klassischen. Vorerst bei der Fa. DSF, ab 2. Januar bei der Messerschmitt A.G. in Augsburg begann anschließend Prof. Lippisch an einem Auftrag des RLM (Reichsluftfahrtsministerium) zu arbeiten, sechs Versuchsflugzeuge mit Raketenantrieb Me-163 KOMET zu bauen. Die hölzerne Konstruktion DSF 194 hat bei Versuchen eine sensationelle Geschwindigkeit von 550 km/h erreicht. Die Ergebnisse beschleunigten wesentlich die Konstruktionsarbeiten und bereits vor Ende 1940 wurde der 1. Prototyp Me-163A fertig gestellt. Angesichts der zahlreichen Entwicklungsprobleme mit dem Triebwerk HWK R II-203b, mit Abwurffahrgestell, mit einziehbarer Landekufe, wurden die ersten Flugversuche mit einem triebwerklosen Flugzeug durchgeführt, das hinter einer Messerschmitt Me-110 geschleppt wurde. Die Flugeigenschaften der Me-163 übertrafen alle Erwartungen, es wurde eine Sturzfluggeschwindigkeit von 850 km/h erreicht und die hohe Gleitzahl der Flugzeugzelle bereitete gar Probleme bei der Landung, da das Flugzeug mit keinen aerodynamischen Klappen ausgestattet war... Im Mai 1941 wurde bei den Walter-Werken in Kiel ein Raketenmotor in einem hölzernen 1:1-Flugzeugmodell erfolgreich installiert und in Peenemünde an der Ostseeküste konnten auf der Grundlage zwei von fünf fertigen Prototypen mit solchen Triebwerken für Testflüge ausgestattet werden. Es wurden Geschwindigkeiten von bis zu 920 km/h erreicht, das Potenzial des Flugzeuges war dabei allerdings noch nicht erschöpft ...lediglich die Kraftstoffvorräte, die für vier Flugminuten ausreichten. Bei einem Versuch, in dem eine Me-163 auf einem Schlepptau 4000 m-Höhe erreichte und erst dort nach dem Abkoppeln ihr Raketentriebwerk zündete, erreichte sie 0,84 Ma (1004 km/h), was einen Weltrekord darstellte. Am 1. Dezember 1942 wurden 70 Vorserienmaschinen der Kampfversion Me-163 B geordert, die mit dem Raketentriebwerk Walter R-II-211 ausgerüstet werden sollten. Der Entwurf sah vor, daß der Motor 3 kg-Kraftstoff pro Sekunde bei einem vollen Schub verbraucht. Die Flugzeugkonstruktion müsste also so umgebaut werden, daß sie eine entsprechende Kraftstoffmenge für zumindest 12 min. eines Vollschubfluges aufnehmen und eine Dienstgipfelhöhe von 12000m erreichen konnte. Die Reichweite der KOMET wurde auf nicht weniger als 250 km festgelegt. Der erste Schleppflug einer Me-163 B erfolgte – wieder hinter einer Me-110 - am 26. Juni 1943, zu dem Zeitpunkt wurde auch das 16. Erprobungskommando (EK 16) in Peenemünde gegründet, das zukünftig zu einer Versuchs-Kampfeinheit umgewandelt werden sollte. Am 21. Februar 1943 absolvierte die erste motorisierte Me-163 B ihren Jungfernflug, dann wurde sie im Sommer 1942 weiteren Testflügen (u.a. mit einem Bremsschirm, div. Bewaffnungsvarianten und -typen, einer Überdruckkabine, aber vor allem mit dem neuen Triebwerk R-II 211 -mit einem regulierbaren Schub) unterzogen. Ende 1943 begannen die Messerschmitt-Werke in Regensburg mit der Vorserienproduktion der Me-163 B0 und die Serienproduktion wurde bei der Fabrik Klemm-Technik GmbH in Böblingen Ende Februar 1944 gestartet. Die Serienmaschinen wurden nun mit dem Raketentriebwerk Walter HWK 109-509 A2 ausgestattet. Wegen einer schädlichen Wirkung des Kraftstoffes auf den Körper eines Piloten (und die Maschine war zum größten Teil ein fliegender Kraftstofftank...), trugen sie spezielle Asbestanzüge, -schuhe, -handschuhe und -helme. Es wurde eine Schulversion, Me-163S gebaut und man hat begonnen an dem Entwicklungsmodell Me-163C zu arbeiten, das mit zwei Verbrennungskammern ausgerüstet werden soll (eine Hauptverbrennungskammer mit einem 17 kN-Schub und eine Marschverbrennungskammer mit 3 kN-Schub), was die Arbeitszeit des Triebwerkes von 8 auf 12 Minuten verlängern ließ. Nach Testbetrieben auf einem Motorenprüfstand wurden die neuen Antriebseinheiten in zwei KOMET eingebaut und am 6. Juli 1944 hat der Testpilot Rudolf Opitz den ersten Flug mit der Me-163B V18 durchgeführt. Nachdem die Maschine eine 4000 m-Höhe erreichte, begann sie plötzlich zu beschleunigen und erreichte innerhalb von 4 s. eine Höhe von 5000 m und eine Geschwindigkeit von 1130 km/h. Aus Sorge um das Prototypflugzeug schaltete der Pilot das Triebwerk aus, was zur Folge hatte, daß die Maschine in einen Sturzflug überging. Knapp oberhalb der Wasserfläche der Ostsee zog er die KOMET aus der gefährlichen Lage und schaffte es zu landen. Erst auf dem Boden stellte sich heraus, daß sein Flugzeug beim Durchbrechen der Schallmauer sein Leitwerk verloren hatte... Weiterhin wurden Entwicklungsarbeiten an dem Flugzeug durchgeführt -es wurden drei Prototypen der Version Me-163C erbaut, wovon nur eins beflogen wurde, die beiden übrigen wurden 1945 zerstört, um sie nicht in die Hände der Soldaten der sich nähernden Roten Armee fallen zu lassen. Parallel dazu entstand das weitere Modell des Jägers Me-163D mit einem um 85 cm-längeren Rumpf, automatischen Schlitzflügeln und einem einziehbaren Dreipunkt-Fahrgestell. Mit den Arbeiten an dem am weitesten entwickelten Raketenflugzeug wurden die Junkers-Werke beauftragt, wo es die Bezeichnung Ju-248 bekommen sollte, die jedoch auf Me-263 umgeändert wurde. Die mit zwei Verbrennungskammern mit einem Schub von 20 kN und zwei MK 108-Geschützen ausgerüstete Prototypkonstruktion wurde Ende August 1944 in einem Gleitflug hinter einer Ju-188 ausgetestet. Die viel versprechenden Ergebnisse des Fluges und eine erfolgreiche Entwicklung des Raketentriebwerkes HWK 109-509 C-1 beschleunigten die Entwicklungsarbeiten wesentlich und die Serienproduktion der Me-263 A1 stand kurz bevor, als das Kriegsende einen Strich durch die Pläne machte. Den unbeschädigten Prototypen der Maschine haben die Russen übernommen...

Zum Preis von 20 mln. Mark hat Japan die Lizenzrechte der Me-163B und des Triebwerkes HWK 109-509 A erworben. Auf dem Deck eines U-Bootes wurde ein Musterflugzeug nach Japan verschickt, das U-Boot erreichte den Bestimmungshafen jedoch nicht – es wurde unterwegs angegriffen und versenkt... Das Triebwerk erreichte dagegen die Japanischen Inseln und ging anschließend unter der Bezeichnung Ro.2 (Kr.10) in die Serienproduktion. Auf der Grundlage des Motors und der allgemeinen Baubeschreibung des Flugzeuges wurde versucht, die Me-163 in Japan doch nachzubauen, woraus die J8N1 SHUSUI entstand. Der erste Raketenflug des Jägers endete jedoch mit einer Katastrophe, in der der Pilot, Leutnant Inusuka, umkam. Kurz vor dem Kriegsende wurden die Entwicklungsarbeiten an der SHUSUI abgebrochen...

Die erste Einheit, die mit der Me-163 ausgerüstet war, war das 16. EK, dessen Kommandant, Kapitän Wolfgang Spate am 13. Mai 1944 den ersten Kampfeinsatz auf der rot bemalten Me-163 B-0 V41 KOMET austrug. Aufgrund von Triebwerkproblemen konnte er jedoch die feindlichen P-47 THUNDERBOLT nicht einholen. Im Laufe der Bildung der ersten Linieneinheit, des JG 400 wurde zuerst das 1./JG 400 organisiert, das in dem Flugplatz Brandis, in der Nähe der Leuna-Chemiewerke gestützt war. Am 16. August 1944 kam es zum ersten Luftkampf mit der Beteiligung der KOMET: Es wurden zwei Boeing B-17 abgeschossen, es wurden aber auch zwei Me-163B verloren. Wegen der riesigen Geschwindigkeiten der Raketenjäger (eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen einer KOMET und einem angegriffenem Flugzeug betrug im Schnitt um 500 km/h), hatte ein Jägerpilot etwa 2,5 s. für die Ziel- und Schussvorgänge! Vor dem Hintergrund wurden im Frühjahr 1945 auf den Me-163B neue Waffensysteme getestet, u.a. ein 50 mm-Granatwerfer SG 500 Jagdfaust, dessen Auslösung durch eine Fotozelle erfolgte. Die Jagdfäuste wurden senkrecht in den Rümpfen der KOMET angebaut und alleine das Unterfliegen einer angegriffenen Maschine war ausreichend, um einen 50 mm-Schuss abzugeben. 12 Maschinen wurden mit dem Waffensystem ausgerüstet, es gab nur einen nachgewiesenen Angriff, in dem eine Jagdfaust eingesetzt wurde. Eine kontroverse Idee der Ausrüstung der Me-163 war die Verstärkung der Flügelvorderkanten mit starkem Stahlblech. Eine so ausgestattete KOMET sollte die feindlichen Flugzeuge rammen und ihre Tragflächen, bzw. Leitwerke regelrecht abtrennen... Die Konzeption mag skurril aussehen, es gab aber bereits ein so ausgerüstetes Flugzeug, das im Oktober 1944 von dem Piloten H. Dittmar im Flug getestet wurde...

Die einzige operativ eingesetzte Einheit, die über die KOMET verfügte, das 1./JG 40 hat insgesamt 9 feindliche Flugzeuge abgeschossen, verlor dabei aber 14 eigene Maschinen. Insgesamt wurden 486 Me-163 aller Versionen gebaut, darunter etwa 330 Jäger der Messerschmitt Me-163 B1. Bis heute befinden sich weltweit in den Museen etwa 10 Maschinen des Typs...

Daten der Me-163 B0: Tragfläche: 19,6 m²; Eigengewicht: 1505 kg, Startgewicht: 3885 kg; Belastung der Tragfläche beim Start (Landung): 209 (107) kg/m²; max. Triebwerkschub: 170 kG; zulässige Geschwindigkeit: 850 km/h; Dienstgipfelhöhe: 15500 m; Bewaffnung: 2x 20mm-MG 151/20.

Geschätzte 1300 Elemente auf 9 Bögen 21x30cm deuten bei einem Flugzeug und Schlepper der Größe auf ungewöhnlich umfangreiche Detaillierung hin: peinlichst detaillierte Cockpiteinrichtung (mit mehrteiligen Fußsteuerungselementen, Steuerknüppel, Instrumentenbrett, Drosselhebel, das Rad der Cockpithaubenöffnung, Nachbildung der Elektroleitungen auf Schablonengrundlage...), drehbarer markanter Kleinpropeller der Lichtmaschine in der Flugzeugnase, bewegbare Seitenruder und Klappen; ausziehbarer Gleitschuh, Nachbildung der Munitionskammer und Waffenschächte mit Klappen. Schlepper mit einem pneumatischen Aufleger, zwei Druckluftflaschen, Führerhauseinrichtung...

Feinste Computergraphik, ausgezeichnete, frische Farbgebung (Sonderbemalung des Flugzeuges) machen die optische Wirkung des hochdetaillierten und in seiner Formeinheit ungewöhnlichen Flugzeuges perfekt. Eine außergewöhnliche Ergänzung jeder 1:33-/1:32-Flugzeugsammlung!

Ein s/w -Poster (42x30cm) der Messerschmitt ist in dem Heft beinhaltet!

Vorbildliche General- und Montagezeichnungen ergänzen polnische, sehr detaillierte Bauanleitung.