T-35A (Bj. 1939)
Teile: 6209 + 671 Schablonenelemente
Maßstab: 1/25
Länge: 39 cm

Eine gigantomanische Panzerkonstruktion mit einem fraglichen Militärwert, die sich jedoch in Modellform recht attraktiv präsentiert, nun in der 2. umgearbeiteten und erweiterten Auflage (die 1. Auflage gab es allerdings noch bei dem ModelCard-Verlag -Nr.46): sowjetischer Schwerpanzer T-35A, Bj.1939, in der Darstellung eines Fahrzeuges, das zwischen Februar und April 1939 erstellt und anschließend bei dem 38. Panzerregiment der 34. Panzerdivision des 8. Korpses, Ukraine 1939 eingesetzt wurde, als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz des Modelik-Verlages (Nr.2/2008) im Maßstab 1:25.

...auch der Bogen ist ein Schwergewicht, sogar unter Papiermodellen, zählt insgesamt 40 Bögen und wiegt knapp 1000g! Modellkonstrukteur ist der bewährte Waldemar Rychard!

Im Jahre 1929 wurde in Russland eine ehrgeizige Konzeption der Entwicklung der Panzerwaffe erarbeitet, die im Zeitrahmen 1929-1933 einen Bau von zumindest 3500 Kampfwagen vorsah. Darin entstanden div. Panzerentwürfe, darunter auch von Schwerpanzern mit einem Gewicht von 80, 300, 600 und sogar 1000 t! Ein Projekt eines solchen Fahrzeuges wurde auch bei der Versuchsabteilung des Staatlichen Projektbüros für Maschinen unter Anleitung von M. Iwanov entworfen oder besser gesagt von der britischen Konstruktion A1E1 INDEPENDENT in 1:1 übernommen. Der britische Panzer entstand in den Jahren 1925-26, wurde in nur zwei Exemplaren gebaut, jedoch vor dem Hintergrund der hohen Störanfälligkeit, Bau- und Betriebskosten, einer äußerst umständigen Wartung, aber auch Konstruktionsmängel (das Verhältnis Länge : Breite bei hohem Gewicht verursachte ungünstige Manövrierbarkeit und Lenkprobleme des Fahrzeuges, relativ schwache Bepanzerung -als Folge der Abspeckung des sowieso hohen Gewichtes, schwere Koordination der Feuerführung aller fünf Türme -die rein theoretisch eine höhere Feuerkraft von vier Türmen in jeder Richtung gewährleisten sollten und die Notwendigkeit des Anhaltens für die Abfeuerung...) verworfen. Der 1. Prototyp des Monsterfahrzeuges mit einem Gewicht von 50 bis 52 t, 11 Mann Besatzung und einem Antrieb von 12-Zylinder, 4-Takt-Vergasermotor mit einem Volumen von 46900 ccm, einer Leistung von 500-580 PS und einem Kraftstoffverbrauch von etwa 600 l / 100km (!) hat die Werke in Leningrad im Juli 1932 verlassen, wurde von August 1932 bis April 1933 Testfahrten und Untersuchungen bei der J.W.-Stalin-Militär-Technischen-Akademie und auf dem Übungsplatz bei Kubinka unterzogen und letztendlich nahm er neben der T-28-Konstruktion an der 1.-Mai-Millitärparade in Moskau unter Begeisterung der Zuschauer teil. Am 11. August 1933 wurde der T-35 vorbehaltllich div. Modifikationen und Verbesserungen bei der Roten Armee in Dienst gestellt. Die Serienproduktion wurde bei den Lokwerken in Charkiw im Jahre 1934 begonnen und in den Jahren 1934 bis 1939 entstanden insgesamt 59 Fahrzeuge des Typs.
Im Herbst 1937 bekam die Charkovsche Lokomotivfabrik (ChPZ) zwei Aufträge: Eine Erarbeitung einer Nachfolge des Panzers T-35 mit stärkerer Bepanzerung und Entwurf eines Panzers mit konischen Türmen. Die Entwurfarbeiten verliefen schleppend, da gerade der Betrieb einer Säuberungsaktion unterzogen wurde, die hauptsächlich die leitenden Kräfte und das Konstruktionsbüro zum Ziel hatte. Ende 1938 verließen die ersten T-35A die Montagehallen. Letztendlich wurde bei der Konstruktion die Veränderung der Turmform, eine stärkere Aufhängung des Fahrzeuges und eine Vergrößerung der Kraftstofftanks berücksichtigt. Die Bepanzerung der Frontwände wurde bis auf 70mm und der Türme sowie des Turmaufsatzkastens bis auf 25mm verstärkt, was eine Erhöhung des Fahrzeuggewichtes bis auf 54 t. verursachte. Trotz der Verbesserungen blieb der Hauptmangel der Panzerkonstruktion ungelöst: die Führung eines T-35, bzw. T-35A in einer Gefechtssituation war äußerst kompliziert. Der Fahrzeugführer war aufgrund dessen, daß die fünf Türme sich auf zwei Ebenen befanden und eine Beobachtung des gesamten Schlachtfeldes nicht möglich war, nicht in der Lage, eine Feuerleitung zu führen; es führte dazu, daß die Dienstältesten der einzelnen Turmbesatzungen Beobachtungen und Beschuß der gegnerischen Ziele separat führen mussten… Mitte 1939 wurden Vergleichstests beider neuen Panzerkonstruktionen, T-100 und SMK durchgeführt, die eine beachtliche Überlegenheit der beiden Neuentwicklungen deutlich machten. Der Zentralkriegsrat der UdSSR beschloss vor dem Hintergrund, die Produktion des Panzers T-35 am 08. Juni 1939 einzustellen.

Bewaffnung: 1x 76,2mm-Geschütz KT-28, 2x 45mm-Geschütze 20K wz.1934, 7x 7,62-Maschinengewehre des Typs DT; Kampfgewicht: 54t.; max. Geschwindigkeit: 26,9 km/h (auf einer Straße); Volumen der Kraftstofftanks: ca. 1000 l.; Besatzung 10 + 2 Soldaten.

Das Zusammenbauen von 6209 Bauelementen + 671 Schablonenteilen auf 31,5 Bögen 30x42cm stellt mit vielen bewegbaren Elementen/Baugruppen, trotz eines bescheidenen Kommentars des Modellkonstrukteurs, daß es sich nur um eine mittelschwere Modellproduktion handelt, eine Herausforderung jedes Kartonmodellbauers dar: alle fünf Türme drehbar, alle Geschützrohre schwenkbar, aufklappbare Einstiegsluken und Klappen des Turmes, Aufklappbare Einstiegsluke des Fahrers/Mechanikers, Aufklappbare Zugangsluken und -klappen des Triebwerkraumes und des Kühlerventilators, drehbarer Kühlerventilator, Aufklappbares Visier des Fahrers, drehbare Räder des Panzers, bewegbare Fahrgestell-Wagen, Einstellungsmöglichkeit der Anspannung der beiden Fahrzeugketten… Die Ketten können auf der Bogengrundlage in zwei Versionen: als Streifen oder aus einzelnen Gliedern nachgebildet werden und an dem Modell können div. Vereinfachungen vorgenommen werden. Entsprechend der Fülle von Bauelementen wurden die Baugruppen ausgearbeitet, nun nur einige Beispiele: detailliertes Fahrgestell mit separaten Rädern, Fahrwagen und Stoßdämpfern, Ersatz-Stoßteleskope, 32 Tragräder, 2 Spannräder, 12 Stützräder, 2 Antriebsräder, 2 Stoßdampfräder; detaillierte Ring-Funkantenne um den Hauptturm herum; zwei jeweils 12-teilige Scheinwerfer, die entweder als zugeklappt oder hochgestellt nachgebildet werden können; sämtliche Klappen, Deckel und Luken mit Scharnieren, Griffen und sonstigen Beschlägen; Munition in Munitionsmagazinen; Inneneinrichtung des Fahrerbereiches mit 6-teiligen Pedalen, Armaturenbrett, mehrteiligen Knüppeln der Handsteuerung; Schlepphaken, Schleppseile z.T. auf Schablonengrundlage…

* Gegen 30,00 € kann zusätzlich ein Präzisions-Kettensatz als Lasercut mitbestellt werden. Außer ihrer hervorragenden Optik dank der gealterten Struktur (alle Glieder werden auf Frontseiten per Laser gravieret und wirken somit ein wenig "abgenutzt") können sie wegen ihrer Biegsamkeit (einzelne Kettenglieder können miteinander bewegbar zusammenmontiert werden) wunderbar gravitations- und funktionsbedingt (Hänge und stramme Abschnitte) dargestellt werden. Die Ketten können aber als originalgetreu bewegbar gebaut werden!

* Als Alternative kann gegen 24,00 € ein Kettensatz aus einzelnen Gliedern, biegsam und gut formbar, jedoch nicht für eine Ausführung mit drehbaren Ketten-/Radmechanismen geeignet, mitbestellt werden!

Der Panzer stellt in seiner riesigen Formeinheit und nun in einer exzellenten Detaillierung eine verblüffende Ergänzung/Bereicherung jeder 1:25-Militärfahrzeugsammlung dar!

Makellose Graphik und Farbgebung der modernsten Modelik-Produktionen (Standardbemalung eines Fahrzeuges der Panzerwaffe der Roten Armee).

Generalzeichnungen, Bauzeichnungen, Schablonenzeichnungen, Detailskizzen ergänzen polnische Bauanleitung.