M-13 Katiusza
Teile: 1211
Maßstab: 1/25
Länge: 27 cm

Einmalige Darstellung im Bereich das Kartonmodellbaus: Sowjetischer Raketenwerfer KATIUSZA ("Stalinorgeln") auf dem LkW Zis-151.

Bereits im Jahre 1916 wurden von Iwan Platonowitsch Grave auf Grundlage von sog. rauchlosem Schießpulver (Vorfahr von reaktiven Geschossen) Raketengeschosse entwickelt und im Jahre als Nr.122 in Russland patentiert. Die Entwicklung der Geschosse zu einer wirksamen Waffe geriet ins Stocken und erst die Erfahrungen (und Bedarf der sowjetischen Armee) der Anfangsjahre des 2. Weltkrieges haben die Arbeiten an den Raketen BM-8 (82mm) und BM-13 (132mm) beschleunigt. Im März 1941 wurden die ersten erfolgreichen Versuche der BM-13 durchgeführt und bereits am 21.Juni 1941 wurde die Serienproduktion gestartet. Über den Bedarf der Roten Armee an derartigen Waffensystemen deutet die Tatsache, daß die ersten zwei Raketenwerfer BM-13 schon in der Nacht (bei der Komintern-Maschinenbaufabrik in Woronesh wurde rund um die Uhr gearbeitet) 29/30. Juni 1941 fertig gestellt wurden. Sie wurden ursprünglich auf den ZIS-5-Lastwagen montiert, die jedoch als nicht geeignet dafür beurteilt wurden. Weitere Exemplare des Raketenwerfers wurden auf den LkW ZIS-6 und die weiteren Bauserien der BM-13 (vor allem die Weiterentwicklung BM-13H) wurden dann auf den US-amerikanischen Wagen STUDEBACKER US-6 angebaut. Zum Einsatz kamen die Raketenwerfer am 7. Juli 1941 im Rahmen der Artellerieschen Test- und Versuchsbatterie, die aus 7 Fahrzeugen unter Leitung von Kapitän I.Fljerov bestand, bei den Kämpfen um den Eisenbahnknoten Orscha bei Minsk Der Ausbau der Waffe, die im Truppenjargon bei der Roten Armee den Spitznamen KATJUSHA (als Abkürzung der Fachbezeichnung der Geschosse - Kostikova abtomatitscheskij termitnyj) und bei den deutschen Einheiten "Stalinorgel" (wegen seines ohrenbetäubenden Pfeifen beim Start und bei dem gesamten Flug der einzelnen Raketenkörper, die in kurzen Abständen zu 16 gezündet wurden) bekam, ging blitzschnell und bereits am 8. August 1941 wurden 8 Regimenter mit je 36 Fahrzeugen mit Raketenstartern BM-13 in Dienst gestellt. Bis Ende des 2. Weltkrieges wurde das Waffensystem etwa 1300 mal gebaut. Durch ihre Reichweite von etwa 5 km, hohe Wirksamkeit und Mobilität, sowie psychologische Wirkung des lauten und konzentrierten Beschusses galten die KATJUSCHAS als eine von Stalins "Wunderwaffen" und unterlagen bis zum Kriegsende einer möglichen Geheimhaltung und Schutz vor einer eventuellen Übernahme durch feindliche Einheiten -alle Fahrzeuge waren mit einem Explosionskasten mit einer Fernsteuerung ausgestattet und die Besatzungen unterlagen einem strengen Befehl, die Fahrzeuge zu zerstören, bevor sie in die Hände des Feindes fielen... Die BM-8 und BM-13 fanden auch nach dem Krieg ihre Weiterentwicklung in den komplexen Standardmehrfachraketen BM-21, BM-24 und BM-27, die ihre Projektile von 220mm alle 5min bis zu einer Reichweite von 40km abschießen können ...und in mehreren Konflikten des Nahen Ostens eingesetzt wurden...

Kartonmodellbausatz des, nicht mehr existierenden ModelCard-Verlages (Nr.91) mit erstaunlicher Qualität (1211 Elemente auf 9,5 Bögen 30x42cm), die zum Zeitpunkt des Erscheinens reichlich für Wirbel im Kartonmodellbaubereich sorgte: Führerhauseinrichtung, Fahrgestell mit kompletter Darstellung der Kraftübertragung des Allradfahrzeuges (!) mit Kardanwellen, detaillierten Antriebsachsen, die mit vielen Elementen auf Schablonengrundlage als fast funktionsfähig erscheinen; mit drehbarer Aufhängung jedes einzelnen Rades auf Blattfädern, die aus einzelnen Blättern bestehen; mit Reifen mit Laufflächen als getrennte Elemente (die bei sorgfältiger Verarbeitung und der Retusche aller sichtbaren Ränder einen unvergleichlich plastischen Eindruck der Reifen vermitteln); mit hochstellbarer Abschußrampe, die mit 16 Raketen bestückt ist; mit zwei herausnehmbaren Ersatzrädern; mit ausklappbaren Stützen des Fahrzeuges...

Noch nicht die modernste Computergraphik und Farbgebung (die laut der Bauanleitung auf einigen Stellen mit roter Farbe -z.B. Markenzeichen des Fahrzeuges auf der Motorhaube, hintere Standlichter des Lasters oder Spitzen der Raketengeschosse- ergänzt werden müssten), die jedoch bei Retuschierung des Modells verblüffende Optik erzielen lässt.

S/w-Fotos eines gebauten Modells, zahlreiche General- und Bauzeichnungen, sowie Detailskizzen ergänzen polnische Kurzbauanleitung.