Aichi M6A1 Seiran
Teile: 496 + 51 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Länge: 33 cm
Spannweite: 36 cm

Nach der Ki-44-IIc SHOKI, Ki-100 GOSHIKISEN und Mitsubishi J3M3 RAIDEN die nächste Produktion des GPM-Verlages (Nr.267-7/2007) aus dem Bereich der japanischen Luftwaffe: Torpedo-/Bomben-Wasserflugzeug Aichi M6A1, das für die Konzeption des U-Flugzeugträgers I-400 entworfen wurde, als Präzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:33.

Modellautorschaft: Rafal Ciesielski (bekannt z.B. aus dem Projekt des „umfangreichsten Modells P-61 Black Widow“).

Anfang 1942 entschied die Japanische Marine, das seit gewisser Zeit erarbeitete Programm der Bildung eines großen Verbandes von U-Boot-Flugzeugträgern zu verwirklichen. Angesichts der wirtschaftlichen Probleme Japans wurden lediglich drei U-Boote fertig gestellt: I-400, I-401 und I-402. Jede von den Einheiten hatte eine Verdrängung von 5970 t, eine max. Geschwindigkeit (aufgetaucht) von 18,7 kn und eine max. Reichweite von 60000 km.

Die Japanische Marine setzte U-Boot-gestützte Flugzeuge bereits vor dem 2. Weltkrieg ein - am 9. September 1942 hat eines von solchen Bordflugzeugen, die Yokosuka E14Y1 Glen, die auf dem U-Boot I-25 gestützt war, improvisierte Brandbomben auf die Wälder in Oregon/USA geworfen. Für die Konstruktion des U-Boot-Flugzeugträgers der Klasse I-400 war jedoch ein neues Bordflugzeug vonnöten. Beauftragt mit dem Entwurf des neuen Fliegers M6A1 wurde die Fa. Aichi, ihr Auftrag war hoch gestellt: Das Flugzeug sollte entweder 2x 250kg-Bomben oder ein 800 kg-Flugzeugtorpedo, bzw. eine Bombe mit dem gleichen Gewicht tragen und eine max. Geschwindigkeit von 474 km/h mit Schwimmer oder 559 km/h nach dem Abwurf der Schwimmer erreichen können. Es wurde auch bestimmt, daß das Zusammenmontieren eines Flugzeuges auf dem Deck und sein Katapultstart nicht länger als 30 min. insgesamt in Anspruch nehmen dürfen. Da der Flugzeughangar auf dem Deck der I-400 lediglich 3,5m-Durchmesser hatte, entwarf der Chefkonstrukteur der Fa. Aichi, Ing. Ozaki, ein Gelenk für die Tragflächen, das sie befähigte, um 90°gedreht und anschließend entlang des Flugzeugrumpfs flachgelegt zu werden. Die Höhen- und Seitenflossen könnten um 1/3 ihrer jeweiligen Länge zusammengeklappt werden. Die Träger der Schwimmer und die Schwimmer alleine sollten getrennt von dem Flugzeug auf dem Deck untergebracht werden.

Im Oktober 1943 wurde der Prototyp der A6M1 Seiran fertig gestellt und im November wurde er Flugtests unterzogen. Im Februar 1944 wurde ein 2. Prototyp des Flugzeuges weiteren Tests unterzogen. Die Ergebnisse der Erprobungen waren so zufriedenstellend, daß die Marineführung eine Serienproduktion des Wasserflugzeuges angeordnet hat, ohne auf die restlichen Prototypmaschinen und nicht einmal auf zwei Trainingsflugzeuge mit einem Radgestell M6A1-K zu warten. Das schwere Erdbeben, das Japan im Dezember 1944 heimsuchte, störte die Produktionsabläufe der Seiran in hohem Maße, die schweren Luftangriffe der B-29 Superfortress verursachten weitere Schäden in den Aichi-Werken. Inzwischen wurde am 30. Dezember 1944 die I-400 und im Januar 1945 die I-401 fertig gestellt. Aufgrund der sich immer schwieriger gestaltenden militärischen Lage für Japan an den Fronten, wurde das Projekt des Baus der Großflotte von U-Boot-Flugzeugträgern wesentlich begrenzt: Die I-402 wurde zu einem U-Boot-Tanker umgebaut und die Baumaßnahmen der Einheiten I-404 und I-405 wurden eingestellt.

Auf der Grundlage von den bereits erstellten Baugruppen wurden 26 M6A1 Seiran und zwei Trainingsmaschinen M6A1-K Nanzan zusammengebaut. Da bis dato nur zwei U-Boot-Flugzeugträger fertig gebaut wurden, bestand keine Notwendig mehr, weitere Flugzeuge zu bauen. Die I-400 und I-401 wurden mit je drei Flugzeugen und die kleinere I-13 und I-14, die ebenfalls der 1. U-Boot-Flottille und dem 631. Flugzeugkorps gehörten, wurden mit je zwei Seiran ausgerüstet. Die Besatzungen der U-Boote wurden einem strengen Übungsprogramm unterzogen, um die Startvorbereitungs- und Startzeit der Bordflugzeuge möglichst zu reduzieren. Ab der Öffnung des Hangars bis zur Startbereitschaft erreichte man dabei eine Zeit von knapp 15 min.!

Zum ersten Ziel des U-Boot-Verbandes wurde die Schleuse des Panamakanals ausgesucht, die durch 6 Flugzeuge Seiran mit Torpedos und 4 Maschinen mit Bomben angegriffen werden soll. Bereits während der Vorbereitungen zum Angriff wurde das Ziel auf den Stützpunkt der US-Marine auf dem Ulithi-Atoll umgeändert. Am 25.Juni 1945 wurde ein Befehl zum Beginn der Operation gegeben, die als HIKARI benannt wurde. Als Erstes sollten die beiden U-Boote I-13 und I-14 auf die Insel Truk vier Aufklärungsflugzeuge Nakajima C6N1 Saiun transportieren, die die Bewegungen der gegnerischen Einheiten auf dem Atoll Ulithi in Erfahrung bringen sollten, sodaß anschließend 6 Besatzungen M6A1 Seiran Kamikaze-Angriffe gegen USA-Flugzeugträger und -Truppentransporter fliegen könnten. Am 16.August 1945 erfuhr der japanische Verband, der sich bereits auf dem Wege zum Ziel befand, die Nachricht über das Kriegsende und den Befehl, die sämtlichen Flugzeuge auf den Schiffsborden zu zerstören und nach Japan zurückzukehren. Das Ende der M6A1 Seiran folgte auf offener See, wo sie mit geschlossenen Tragflächen ins Wasser hineinkatapultiert wurden. Die Amerikaner, die durch die Größe der beiden U-Boote der Klasse I-400 überrascht waren, haben beabsichtigt, sie in die eigenen Stützpunkte in die USA zu verlegen, als die Signale aus der UdSSR kamen, daß die Sowjets mit einer solchen Lösung nicht einverstanden wären, und so wurden sie versenkt. Bis heute blieb nur eine Seiran (mit der Seriennummer 28) erhalten, die bei den Aichi-Werken gefunden wurde. Sie wurde dann restauriert und befindet sich gegenwärtig in dem Smithsonian National Air and Space Museum, Steven F.Udvar-Hazy Center in Washington DC.

Gewicht: 3301 kg; max. Gewicht: 4405 kg; Antrieb: ein 12-Zylinder-Triebwerk Atsuta 32 mit einer Leistung von 1400 PS ( auf 0m-) und 1290 PS (auf 5000m-Höhe); max. Dienstgipfelhöhe: 9900 m; max. Geschwindigkeit: 474 km/h; Bewaffnung: 1x 13mm-Maschinengewehr mit einer Feuerrichtung nach hinten, 2x 250 kg- oder 1x 800 kg-Bomben, oder 1x 800 kg-Torpedo.

Herr Ciesielski in seiner Bestform: 496 Bauelemente + 51 Schablonenteile auf 8,5 Bögen 21x30cm bescheinigen dem Modell eine exzellente Detaillierung, die allerdings von den Bastlern mit weniger Erfahrung nicht in allen Einzelheiten beansprucht werden kann - der Autor hat optional auch eine vereinfachte Version vorbereitet. Die volle Version beinhaltet: Inneneinrichtung des Cockpits und des Schützen mit filigranen Bedienungs- und Steuerelementen (8-teiliges Visier, Kugelsicheres Glas, Funkpeiler, 7-teiliger Gashebel, 6-teiliges Zielgerät des Bombenschützen, 5-teiliges Handrad, etc. als eigenständige Elemente), drehbarer Propeller, zwei große Schwimmer in einer akribisch detaillierten Konstruktion, Seiten-, Höhenruder und Flügelklappen als separate und bewegbare Teile, Lastträgerknoten für einen Torpedo oder (optional) eine 800kg-Bombe, Vorrichtungen zum Aufhängen des Flugzeuges an einem Katapult, detaillierte Luftaustritte des Kühlers...

* Gegen 8,50 kann ein Lasercutsatz mit sämtlichen Skelettelementen des Flugzeuges mitbestellt werden!

Exakte General-, Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzen polnische, englische und deutsche Baubeschreibung!