Heinkel He-100
Teile: 211
Maßstab: 1/33
Spannweite: 28,6 cm

Relativ einfaches Kartonmodell, gut geeignet als ein sog. Einsteigermodell, dennoch (gut gebaut) mit absolut rassiger Optik: Heinkel He-100 D-1 (Darstellung einer Maschine aus dem Jahr 1940 mit der Seitennummer 8 des fiktiven "Blitzgeschwaders", wo sie den Propagandazwecken als He-113 diente) als Kartonmodellbausatz des Answer-Verlages (MKF Nr. 6) im Maßstab 1:33.

Die HEINKEL He-100 gehört zu den weniger bekannten deutschen Flugzeugkonstruktionen des 2. Weltkrieges, obwohl sie Anfang der 40er für viel Gesprächsstoff nicht nur in Fachkreisen sorgte und oft in Propagandafilmen gezeigt wurde... Entstanden ist die Konstruktion als Ergebnis des durch HEINKEL mit seinem Modell He-112 verlorenen Wettbewerbes für ein Jagdflugzeug der Luftwaffe-Grundausrüstung, aus dem die MESSERSCHMITT Bf-109 als Gewinner herausging. Trotz der Niederlage stellte die Fa. HEINKEL ihre Entwicklungsarbeiten an einem modernen Jagdflugzeug, das noch eine Rolle bei dem harten Kampf um die Vergabe größerer Ausrüstungsaufträge für die Luftwaffe spielte, nicht ein. Obwohl dem neuen Modell eine höhere Werknummerierung (also He-113) verliehen werden sollte, wurde -laut historischen Quellen- abergläubisch die Kenzeichnung He-100 ausgewählt. In der Konstruktion wurde eine ganze Reihe an modernsten und einzigartigen Lösungen eingesetzt, wie z.B. ein ungewöhnliches Kühlsystem. Das Flugzeug besaß keinen klassischen Kühler –die Kühlflüssigkeit lief einige Wärmeaustauscher durch, die in der Beplankung der Tragflächen, des Rumpfes und des Leitwerkes eingebaut wurden und gab somit ihre Wärme an die Umgebungsluft ab. Es handelte sich dabei um ein kompliziertes System, das über 22 kleine Pumpen verfügte, um den richtigen Kreislauf zu gewährleisten. Um die einzelnen Segmente des Kühlsystems nach einer evtl. Schussbeschädigung auszutauschen, war das Kühlsystem in viele kleine, leicht auswechselbare Abschnitte unterteilt. Bei dem Start verfügte das Flugzeug über einen Hilfskühler, der dann in der Flugphase in den Rumpf eingezogen wurde. Eine weitere interessante Entwicklung der He-100 war das Fehlen eines Motorträgers. Das Triebwerk wurde direkt in die entsprechend verstärkte Beplankung des Jägers eingebaut... Die u. ä. Lösungen trugen zu einer wesentlichen Verringerung des Luftwiderstandes, Gewichtes und der allgemeinen Ausmaße der Flugzeugkonstruktion und somit zur Besserung ihrer Flugleistungen gegenüber Konkurrenzmodellen bei. Eine schwache Seite der He-100 war dagegen die unzureichende Bewaffnung, die nur aus zwei, bzw. drei 7,92-Maschinengewehren MG17 bestand... Für viel Interesse sorgte die Konstruktion im Ausland: durch Russland wurden 6 Prototypkonstruktionen erworben, die dann in div. Konstruktionsbüros intensiven Untersuchungen unterzogen wurden. 3 Exemplare hat auch Japan erworben mit der Zielsetzung einer Aufnahme einer Lizenzproduktion als A7 HEI. Die Produktion kam nicht zustande, viele Konstruktionslösungen flossen jedoch in den Entwurf der Ki-61 HIEN. Insgesamt wurden 12 Serienmaschinen der He-100 in Deutschland hergestellt, die für die Luftabsicherung der HEINKEL-Werke, aber auch zu Propagandazwecken als He-113 dienten. Dadurch hat man einen Mythos erzeugt, daß die Luftwaffe außer der Bf-109 über einen zweiten Jagdflugzeugtyp verfügt. Die Propagandawirkung (die einigen wenigen Flugzeuge des Typs waren auch mehrmals umgemalt worden) war so groß, daß einige alliierten Piloten einen Abschuss einer He-113 meldeten...

Eigengewicht/Gesamtgewicht: 2070 / 2500 kg; Antrieb: DB 601M-Triebwerk; max. Geschwindigkeit: 670 km/h; Dienstgipfelhöhe: 10000 m; Reichweite: etwa 900 km; Stieggeschwindigkeit: 16,5 m/s.

211 Elemente auf 3 Bögen 21x30cm bilden eine (in voller Version) erstaunlich reife Flugzeugkonstruktion: Cockpiteinrichtung mit solchen Finessen wie Sicherheitsgurte des Piloten, die aus 8 (!) Teilen bestehen, Visier auf der Grundlage eines durchsichtigen Schablonenteils, ein (optional) Verfeinerugssatz mit einzelnen Uhren u.ä. Elementen des Cockpits in exzellenter Graphik, drehbarer Propeller, Fahrgestell in mehreren Positionen darstellbar, Zusatzkühler (ebenfalls als ein- oder ausgefahren)...

Feinste Computergraphik, vorbildliche Farbgebung mit exzellenter Darstellung der Beplankungsbleche (mit allen Nieten, Außenhautstrukturen, feinsten Aufschriften und Schildern) und Tarnbemalung...

General-, 3-D-Bauzeichnungen, s/w-Foto eines gebauten Modells und Detailskizzen ergänzen polnische, ziemlich detaillierte Bauanleitung.